DRITTER AUFZUG

ERSTE SZENE
In Sachs' Werkstatt. Kurzer Raum. Im Hintergrund die halb geöffnete Ladentür, nach der Strasse führend. Rechts zur Seite eine Kammertür. Links das nach der Gasse gehende Fenster, mit Blumenstöcken davor, zur Seite ein Werktisch. Sachs sitzt auf einem grossen Lehnstuhle an diesem Fenster, durch welches die Morgensonne hell auf ihn hereinscheint: Er hat vor sich auf dem Schosse einen grossen Folianten und ist im Lesen vertieft. David zeigt sich, von der Strasse kommend, unter der Ladentür, er lugt herein, und da er Sachs gewahrt, fährt er zurück. Er versichert sich aber, dass Sachs ihn nicht bemerkt, schlüpft herein, stellt seinen mitgebrachten Korb auf den hinteren Werktisch beim Laden und untersucht seinen Inhalt:Er holt Blumen und Bänder und kramt sie auf dem Tische aus, endlich findet er auf dem Grunde eine Wurst und einen Kuchen und lässt sich sogleich an, diese zu verzehren, als Sachs, der ihn fortwährend nicht beachtet, mit starkem Geräusch eines der grossen Blätter des Folianten umwendet

DAVID
fährt zusammen, verbirgt das Essen und wendet sich zurückGleich, Meister! Hier!
Die Schuh' sind abgegeben
in Herrn Beckmessers Quartier.
Mir war's, als rieft Ihr mich eben?
beiseite
Er tut, als säh' er mich nicht?
Da ist er bös', wenn er nicht spricht! -
Er nähert sich sehr demütig langsam Sachs
Ach, Meister, wollt mir verzeih'n!
Kann ein Lehrbub' vollkommen sein?
Kenntet Ihr die Lene wie ich,
dann vergäbt Ihr mir sicherlich.
Sie ist so gut, so sanft für mich
und blickt mich oft an so innerlich.
Wenn Ihr mich schlagt, streichelt sie mich
und lächelt dabei holdseliglich.
Muss ich karieren, füttert sie mich
und ist in allem gar liebelich.
Nur gestern, weil der Junker versungen,
hab ich den Korb ihr nicht abgerungen.
Das schmerzte mich; und da ich fand,
dass nachts einer vor dem Fenster stand
und sang zu ihr und schrie wie toll,
da hieb ich ihm den Buckel voll.
Wie käm' nun da was Grosses drauf an?
Auch hat's uns'rer Liebe gar wohl getan.
Die Lene hat mir eben alles erklärt
und zum Fest Blumen und Bänder beschert.
Er bricht in grössere Angst aus
Ach, Meister, sprecht doch nur ein Wort!
beiseite
Hätt' ich nur die Wurst und den Kuchen erst fort!

SACHS
hat unbeirrt immer weitergelesen. Jetzt schlägt er den Folianten zu. Von dem Geräusch erschrickt David so, dass er strauchelt und unwillkürlich vor Sachs auf die Knie fällt. Sachs sieht über das Buch, das er noch auf dem Schosse behält, hinweg, über David, welcher immer auf den Knien furchtsam nach ihm aufblickt, hin und heftet seinen Blick unwillkürlich auf den hinteren Werktisch. Sehr leise
Blumen und Bänder seh' ich dort!
Schaut hold und jugendlich aus!
Wie kamen mir die ins Haus?

DAVID
verwundert über Sachs' Freundlichkeit
Ei, Meister! ‘s ist heut festlicher Tag;
da putzt sich jeder, so schön er mag.

SACHS
immer leise, wie für sich
Wär' heut Hochzeitsfest?

DAVID
Ja, käm's erst so weit, dass David die Lene freit!

SACHS
immer wie zuvor
‘s war Polterabend, dünkt mich doch?

DAVID
für sich
Polterabend? - Da krieg' ich's wohl noch?
laut
Verzeiht das, Meister! Ich bitt', vergesst! Wir feiern ja heut' Johannisfest.

SACHS
Johannisfest?

DAVID
beiseite
Hört er heut' schwer?

SACHS
Kannst du dein Sprüchlein? Sag es her!

DAVID
ist allmählich zu stehen gekommen
Mein Sprüchlein? Denk', ich kann es gut.
beiseite
‘s setzt nichts! Der Meister ist wohlgemut! -
stark und grob
»Am Jordan Sankt Johannes stand« -

SACHS
Wa - was?

DAVID
lächelnd
Verzeiht, das Gewirr! Mich machte der Polterabend irr.
Er sammelt sich und stellt sich gehörig auf
»Am Jordan Sankt Johannes stand,
all' Volk der Welt zu taufen;
kam auch ein Weib aus fernem Land,
von Nürnberg gar gelaufen;
sein Söhnlein trug's zum Uferrand,
empfing da Tauf' und Namen;
doch als sie dann sich heimgewandt,
nach Nürnberg wieder kamen,
in deutschem Land gar bald sich fand's,
dass wer am Ufer des Jordans
Johannes war genannt,
an der Pegnitz hiess der Hans.«
sich besinnend
Hans? Hans!
Herr! Meister!
feurig
s ist heut Eu'r Namenstag!
Nein! Wie man so was vergessen mag!
Hier! Hier, die Blumen sind für Euch,
die Bänder - und was nur alles noch gleich?
Ja, hier schaut! Meister, herrlicher Kuchen!
Möchtet Ihr nicht auch die Wurst versuchen?

SACHS
immer ruhig, ohne seine Stellung zu verändern
Schön Dank, mein Jung', behalt's für dich!
Doch heut auf die Wiese begleitest du mich.
Mit Blumen und Bändern putz' dich fein;
sollst mein stattlicher Herold sein.

DAVID
Sollt' ich nicht lieber Brautführer sein?
Meister, ach Meister! Ihr müsst wieder frein!

SACHS
Hätt'st wohl gern eine Meist'rin im Haus?

DAVID
Ich mein', es säh' doch viel stattlicher aus.

SACHS
Wer weiss! Kommt Zeit, kommt Rat.

DAVID
‘s ist Zeit!

SACHS
Dann wär' der Rat wohl auch nicht weit?

DAVID
Gewiss! Gehn schon Reden hin und wieder,
den Beckmesser, denk' ich, sängt Ihr doch nieder?
Ich mein', dass der heut' sich nicht wichtig macht.

SACHS
Wohl möglich! Hab mir's auch schon bedacht. -
Jetzt geh' und stör' mir den Junker nicht!
Komm wieder, wenn du schön gericht't.

DAVID
küsst Sachs gerührt die Hand
So war er noch nie, wenn sonst auch gut!
Kann mir gar nicht mehr denken, wie der Knieriemen tut!
Er packt alles zusammen und geht in die Kammer ab

<ザックス>
(相変わらず大きな本を膝に乗せたまま、腕を肘掛けにもたせて椅子に寄り掛かりながら、物思いにふけっている。その様子からは、先ほどのダーヴィトとの会話が、何一つ考えを妨げなかったようにうかがえる。)
狂気だ!狂気!どこもかしこも狂気だ!
私は書物を紐解いてみる。
街の年代誌を調べたり、世界の歴史を紐解いて、
その理由を見つけようとする。
どうして人は流血の惨事に至ってまでも、
互いに苦しめ合おうとするのだろう・・・
どうして無意味な熱狂に駆られるのだろう!?
どんな報いがある?誰が感謝する?
敗けているくせに、勝ったとうぬぼれている者どもには、
自分の苦痛の叫びさえ耳に入らない。
自分の肉を掘り返して、
それをまるで楽しいことのように思っているのだ。
なんとも名状しがたいことだ・・・。
(力強く)
だが、しかたがあるまい。昔からの狂気なのだ・・・。
それがなければ、何もはじまらない。
去っていくにせよ、街にとどまるにせよ!
どうやら狂気は、まだこの街にとどまり、
眠って新たな力を蓄えているようだ。
しかし、目覚めたときには、気づくだろう!
ここに狂気を制御しうる男がいることを!
ああ・・・なんと平和に、美風にあふれ、
日々の勤めを平穏に果たしながら、
ドイツの中心に、佇んでいることか。
我が愛するニュルンベルク市は!
(ザックスは心を喜びに満たし、おだやかな視線を前に向ける)
だが、あんな夜遅くでは、
災いを避けようとしても、
血気にはやる若者達の心に、
どう忠告していいのか分かろうはずもない。
一介の靴屋が、店の中で、
狂気の糸を通そうとした。
ところがすぐに、大通りにも、路地にも、
狂気の嵐が吹き荒れだした!
男も女も、若者も子供も、
むやみやたらに殴り合い、
狂気に魅入られたかのように、
殴り合いの雨あられが降ってきた。
ぶったり、蹴ったり、どついたり、
ああでもせねば、怒りの炎が鎮まらないかのように。
神よ・・・どうしてあんなことに?
いたずらな妖精の仕業でしょうか!?
オスのホタルが、連れ合いを見つけられなかったので、
あんな災厄を引き起こしたのでしょうか?
思い出されるのは・・・ニワトコの香り・・・
聖ヨハネの前夜祭・・・。
だが今日こそは聖ヨハネの祝祭!
さあ、ご覧いただこう。
このハンス・ザックスが、狂気を巧みに操って、
気高い仕事を果たすさまを。
なぜならば、ここニュルンベルクですら
狂気が我らを捉えて離さぬのなら、
いかに、みごとな仕事を果たすにも、
世俗のことはいささか離れて、
狂気の助けを借りる必要もあるのだから。


ZWEITE SZENE
Walther tritt unter der Kammertür ein. Er bleibt einen Augenblick dort stehen und blickt auf Sachs. Dieser wendet sich und lässt den Folianten auf den Boden gleiten

SACHS
Grüss Gott, mein Junker! Ruhtet Ihr noch?
Ihr wachtet lang: nun schlieft Ihr doch?

WALTHER
sehr ruhig
Ein wenig, aber fest und gut.

SACHS
So ist Euch nun wohl bass zumut?

WALTHER
immer sehr ruhig
Ich hatt' einen wunderschönen Traum.

SACHS
Das deutet Gut's! Erzählt mir den.

WALTHER
Ihn selbst zu denken wag' ich kaum;
ich fürcht' ihn mir vergeh'n zu sehn.

SACHS
Mein Freund, das grad' ist Dichters Werk,
dass er sein Träumen deut' und merk'.
Glaubt mir, des Menschen wahrster Wahn
wird ihm im Traume aufgetan:
all Dichtkunst und Poeterei
ist nichts als Wahrtraumdeuterei.
Was gilt's, es gab der Traum Euch ein,
wie heut' Ihr sollet Meister sein?

WALTHER
sehr ruhig
Nein, von der Zunft und ihren Meistern
wollt' sich mein Traumbild nicht begeistern.

SACHS
Doch lehrt' es wohl den Zauberspruch,
mit dem Ihr sie gewännet?

WALTHER
etwas lebhafter
Wie wähnt Ihr doch nach solchem Bruch,
wenn Ihr noch Hoffnung kennet!

SACHS
Die Hoffnung lass ich mir nicht mindern,
nichts stiess sie noch über'n Haufen.
Wär's nicht, glaubt, statt Eure Flucht zu hindern,
wär' ich selbst mit Euch fortgelaufen!
Drum bitt ich, lasst den Groll jetzt ruh'n;
Ihr habt's mit Ehrenmännern zu tun,
die irren sich und sind bequem,
dass man auf ihre Weise sie nähm'.
Wer Preise erkennt und Preise stellt,
der will am End' auch, dass man ihm gefällt.
Eu'r Lied, das hat ihnen bang gemacht;
und das mit Recht:
denn wohlbedacht,
mit solchem Dicht'- und Liebesfeuer
verführt man wohl Töchter zum Abenteuer;
doch für liebseligen Ehestand
man andre Wort' und Weisen fand.

WALTHER
lächelnd
Die kenn' ich nun auch seit dieser Nacht:
es hat viel Lärm auf der Gasse gemacht.

SACHS
lachend
Ja, ja! Schon gut! Den Takt dazu
hörtet Ihr auch! - Doch, lasst dem Ruh'
und folgt meinem Rate, kurz und gut,
fasst zu einem Meisterliede Mut.

WALTHER
Ein schönes Lied, ein Meisterlied,
wie fass ich da den Unterschied?

SACHS
zart
Mein Freund! In holder Jugendzeit,
wenn uns von mächt'gen Trieben
zum sel'gen ersten Lieben
die Brust sich schwellet hoch und weit,
ein schönes Lied zu singen
mocht' vielen da gelingen:
der Lenz, der sang für sie.
Kam Sommer, Herbst und Winterzeit,
viel Not und Sorg' im Leben,
manch ehlich Glück daneben,
Kindtauf', Geschäfte, Zwist und Streit:
denen's dann noch will gelingen,
ein schönes Lied zu singen,
seht, Meister nennt man die.

WALTHER
Ich lieb' ein Weib und will es frein,
mein dauernd Ehgemahl zu sein.

SACHS
Die Meisterregeln lernt beizeiten,
dass sie getreulich Euch geleiten
und helfen wohl bewahren,
was in der Jugend Jahren
mit holdem Triebe Lenz und Liebe
Euch unbewusst ins Herz gelegt,
dass Ihr das unverloren hegt.

WALTHER
Stehn sie nun in so hohem Ruf,
wer war es, der die Regeln schuf?

SACHS
Das waren hochbedürft'ge Meister,
von Lebensmüh' bedrängte Geister;
in ihrer Nöten Wildnis
sie schufen sich ein Bildnis,
dass ihnen bliebe der Jugendliebe
ein Angedenken klar und fest,
dran sich der Lenz erkennen lässt.

WALTHER
Doch, wem der Lenz schon lang entronnen,
wie wird er dem im Bild gewonnen?

SACHS
Er frischt es an, so oft er kann!
Drum möcht' ich, als bedürft'ger Mann,
will ich die Regeln Euch lehren,
sollt Ihr sie mir neu erklären.
Seht, hier ist Tinte, Feder, Papier:
ich schreib's Euch auf, diktiert Ihr mir!

WALTHER
Wie ich's begänne, wüsst' ich kaum.

SACHS
Erzählt mir Euren Morgentraum!

WALTHER
Durch Eurer Regeln gute Lehr'
ist mir's, als ob verwischt er wär'.

SACHS
Grad' nehmt die Dichtkunst jetzt zur Hand;
mancher durch sie das Verlorene fand.

WALTHER
So wär's nicht Traum, doch Dichterei?

SACHS
‘s sind Freunde beid', steh'n gern sich bei.

WALTHER
Wie fang' ich nach der Regel an?

SACHS
Ihr stellt sie selbst und folgt ihr dann.
Gedenkt des schönen Traums am Morgen;
fürs and're lasst Hans Sachs nur sorgen!

WALTHER
hat sich zu Sachs am Werktisch gesetzt, wo dieser das Gedicht Walthers nachschreibt. Er beginnt sehr leise, wie heimlich
»Morgenlich leuchtend in rosigem Schein,
von Blüt' und Duft geschwellt die Luft,
voll aller Wonnen, nie ersonnen,
ein Garten lud mich ein, Gast ihm zu sein.«

SACHS
Das war ein Stollen:
nun achtet wohl,
dass ganz ein gleicher ihm folgen soll.

WALTHER
Warum ganz gleich?

SACHS
Damit man seh',
Ihr wähltet Euch gleich ein Weib zur Eh'.

WALTHER
»Wonnig entragend dem seligen Raum
bot goldner Frucht heilsaft'ge Wucht
mit holdem Prangen dem Verlangen
an duft'ger Zweige Saum herrlich ein Baum.«

SACHS
Ihr schlosset nicht im gleichen Ton.
Das macht den Meistern Pein;
doch nimmt Hans Sachs die Lehr' davon,
im Lenz wohl müss' es so sein. -
Nun stellt mir einen Abgesang.

WALTHER
Was soll nun der?

SACHS
Ob Euch gelang,
ein rechtes Paar zu finden,
das zeigt sich jetzt an den Kinden.
Den Stollen ähnlich, doch nicht gleich,
an eig'nen Reim' und Tönen reich;
dass man's recht schlank und selbstig find',
das freut die Eltern an dem Kind,
und Euren Stollen gibt's den Schluss,
dass nichts davon abfallen muss.

WALTHER
»Sei Euch vertraut,
welch hehres Wunder mir gescheh'n:
an meiner Seite stand ein Weib,
so hold und schön ich nie geseh'n;
gleich einer Braut
umfasste sie sanft meinen Leib;
mit Augen winkend,
die Hand wies blinkend,
was ich verlangend begehrt,
die Frucht so hold und wert
vom Lebensbaum.«

SACHS
gerührt
Das nenn' ich mir einen Abgesang!
Seht, wie der ganze Bar gelang.
Nur mit der Melodei seid Ihr ein wenig frei;
doch sag' ich nicht, dass das ein Fehler sei;
nur ist's nicht leicht zu behalten,
und das ärgert uns're Alten! -
Jetzt richtet mir noch einen zweiten Bar,
damit man merk', welch' der erste war.
Auch weiss ich noch nicht, so gut Ihr's gereimt,
was Ihr gedichtet, was Ihr geträumt.

WALTHER
»Abendlich glühend in himmlischer Pracht
verschied der Tag, wie dort ich lag;
aus ihren Augen Wonne zu saugen,
Verlangen einz'ger Macht in mir nur wacht'.
Nächtlich umdämmert der Blick mir sich bricht!
Wie weit so nah' beschienen da
zwei lichte Sterne aus der Ferne
durch schlanker Zweige Licht hehr mein Gesicht.
Lieblich ein Quell
auf stiller Höhe dort mir rauscht;
jetzt schwellt er an sein hold' Getön',
so stark und süss ich's nie erlauscht:
leuchtend und hell, wie strahlten die Sterne da schön;
zu Tanz und Reigen in Laub und Zweigen
der gold'nen sammeln sich mehr,
statt Frucht ein Sternenheer
im Lorbeerbaum.« -

SACHS
sehr gerührt
Freund!
Euer Traumbild wies Euch wahr;
gelungen ist auch der zweite Bar.
Wolltet Ihr noch einen dritten dichten?
Des Traumes Deutung würd' er berichten.

WALTHER
steht schnell auf
Wo fänd' ich die? Genug der Wort'!

SACHS
erhebt sich gleichfalls und tritt mit freundlicher Entschiedenheit zu Walther
Dann Tat und Wort am rechten Ort!
Drum bitt' ich, merkt mir wohl die Weise:
gar lieblich drin sich's dichten lässt:
und singt Ihr sie im weit'ren Kreise,
so haltet mir auch das Traumbild fest.

WALTHER
Was habt Ihr vor?

SACHS
Eu'r treuer Knecht
fand sich mit Sack und Tasch' zurecht;
die Kleider, drin am Hochzeitfest
daheim Ihr wolltet prangen,
die liess er her zu mir gelangen.
Ein Täubchen zeigt' ihm wohl das Nest,
darin sein Junker träumt!
Drum folgt mir jetzt ins Kämmerlein!
Mit Kleiden, wohlgesäumt,
sollen beide wir gezieret sein,
wenn's Stattliches zu wagen gilt.
Drum kommt, seid Ihr gleich mir gesinnt.

Walther schlägt in Sachsens Hand ein; so geleitet ihn dieser ruhig festen Schrittes zur Kammer, deren Tür er ihm ehrerbietig öffnet und dann ihm folgt
DRITTER AUFZUG

ERSTE SZENE
In Sachs' Werkstatt. Kurzer Raum. Im Hintergrund die halb geöffnete Ladentür, nach der Strasse führend. Rechts zur Seite eine Kammertür. Links das nach der Gasse gehende Fenster, mit Blumenstöcken davor, zur Seite ein Werktisch. Sachs sitzt auf einem grossen Lehnstuhle an diesem Fenster, durch welches die Morgensonne hell auf ihn hereinscheint: Er hat vor sich auf dem Schosse einen grossen Folianten und ist im Lesen vertieft. David zeigt sich, von der Strasse kommend, unter der Ladentür, er lugt herein, und da er Sachs gewahrt, fährt er zurück. Er versichert sich aber, dass Sachs ihn nicht bemerkt, schlüpft herein, stellt seinen mitgebrachten Korb auf den hinteren Werktisch beim Laden und untersucht seinen Inhalt:Er holt Blumen und Bänder und kramt sie auf dem Tische aus, endlich findet er auf dem Grunde eine Wurst und einen Kuchen und lässt sich sogleich an, diese zu verzehren, als Sachs, der ihn fortwährend nicht beachtet, mit starkem Geräusch eines der grossen Blätter des Folianten umwendet

DAVID
fährt zusammen, verbirgt das Essen und wendet sich zurückGleich, Meister! Hier!
Die Schuh' sind abgegeben
in Herrn Beckmessers Quartier.
Mir war's, als rieft Ihr mich eben?
beiseite
Er tut, als säh' er mich nicht?
Da ist er bös', wenn er nicht spricht! -
Er nähert sich sehr demütig langsam Sachs
Ach, Meister, wollt mir verzeih'n!
Kann ein Lehrbub' vollkommen sein?
Kenntet Ihr die Lene wie ich,
dann vergäbt Ihr mir sicherlich.
Sie ist so gut, so sanft für mich
und blickt mich oft an so innerlich.
Wenn Ihr mich schlagt, streichelt sie mich
und lächelt dabei holdseliglich.
Muss ich karieren, füttert sie mich
und ist in allem gar liebelich.
Nur gestern, weil der Junker versungen,
hab ich den Korb ihr nicht abgerungen.
Das schmerzte mich; und da ich fand,
dass nachts einer vor dem Fenster stand
und sang zu ihr und schrie wie toll,
da hieb ich ihm den Buckel voll.
Wie käm' nun da was Grosses drauf an?
Auch hat's uns'rer Liebe gar wohl getan.
Die Lene hat mir eben alles erklärt
und zum Fest Blumen und Bänder beschert.
Er bricht in grössere Angst aus
Ach, Meister, sprecht doch nur ein Wort!
beiseite
Hätt' ich nur die Wurst und den Kuchen erst fort!

SACHS
hat unbeirrt immer weitergelesen. Jetzt schlägt er den Folianten zu. Von dem Geräusch erschrickt David so, dass er strauchelt und unwillkürlich vor Sachs auf die Knie fällt. Sachs sieht über das Buch, das er noch auf dem Schosse behält, hinweg, über David, welcher immer auf den Knien furchtsam nach ihm aufblickt, hin und heftet seinen Blick unwillkürlich auf den hinteren Werktisch. Sehr leise
Blumen und Bänder seh' ich dort!
Schaut hold und jugendlich aus!
Wie kamen mir die ins Haus?

DAVID
verwundert über Sachs' Freundlichkeit
Ei, Meister! ‘s ist heut festlicher Tag;
da putzt sich jeder, so schön er mag.

SACHS
immer leise, wie für sich
Wär' heut Hochzeitsfest?

DAVID
Ja, käm's erst so weit, dass David die Lene freit!

SACHS
immer wie zuvor
‘s war Polterabend, dünkt mich doch?

DAVID
für sich
Polterabend? - Da krieg' ich's wohl noch?
laut
Verzeiht das, Meister! Ich bitt', vergesst! Wir feiern ja heut' Johannisfest.

SACHS
Johannisfest?

DAVID
beiseite
Hört er heut' schwer?

SACHS
Kannst du dein Sprüchlein? Sag es her!

DAVID
ist allmählich zu stehen gekommen
Mein Sprüchlein? Denk', ich kann es gut.
beiseite
‘s setzt nichts! Der Meister ist wohlgemut! -
stark und grob
»Am Jordan Sankt Johannes stand« -

SACHS
Wa - was?

DAVID
lächelnd
Verzeiht, das Gewirr! Mich machte der Polterabend irr.
Er sammelt sich und stellt sich gehörig auf
»Am Jordan Sankt Johannes stand,
all' Volk der Welt zu taufen;
kam auch ein Weib aus fernem Land,
von Nürnberg gar gelaufen;
sein Söhnlein trug's zum Uferrand,
empfing da Tauf' und Namen;
doch als sie dann sich heimgewandt,
nach Nürnberg wieder kamen,
in deutschem Land gar bald sich fand's,
dass wer am Ufer des Jordans
Johannes war genannt,
an der Pegnitz hiess der Hans.«
sich besinnend
Hans? Hans!
Herr! Meister!
feurig
s ist heut Eu'r Namenstag!
Nein! Wie man so was vergessen mag!
Hier! Hier, die Blumen sind für Euch,
die Bänder - und was nur alles noch gleich?
Ja, hier schaut! Meister, herrlicher Kuchen!
Möchtet Ihr nicht auch die Wurst versuchen?

SACHS
immer ruhig, ohne seine Stellung zu verändern
Schön Dank, mein Jung', behalt's für dich!
Doch heut auf die Wiese begleitest du mich.
Mit Blumen und Bändern putz' dich fein;
sollst mein stattlicher Herold sein.

DAVID
Sollt' ich nicht lieber Brautführer sein?
Meister, ach Meister! Ihr müsst wieder frein!

SACHS
Hätt'st wohl gern eine Meist'rin im Haus?

DAVID
Ich mein', es säh' doch viel stattlicher aus.

SACHS
Wer weiss! Kommt Zeit, kommt Rat.

DAVID
‘s ist Zeit!

SACHS
Dann wär' der Rat wohl auch nicht weit?

DAVID
Gewiss! Gehn schon Reden hin und wieder,
den Beckmesser, denk' ich, sängt Ihr doch nieder?
Ich mein', dass der heut' sich nicht wichtig macht.

SACHS
Wohl möglich! Hab mir's auch schon bedacht. -
Jetzt geh' und stör' mir den Junker nicht!
Komm wieder, wenn du schön gericht't.

DAVID
küsst Sachs gerührt die Hand
So war er noch nie, wenn sonst auch gut!
Kann mir gar nicht mehr denken, wie der Knieriemen tut!
Er packt alles zusammen und geht in die Kammer ab

SACHS
immer noch den Folianten auf dem Schosse, lehnt sich, mit untergestütztem Arme, sinnend darauf; es scheint, dass ihn das Gespräch mit David gar nicht aus seinem Nachdenken gestört hat
Wahn! Wahn! Überall Wahn!
Wohin ich forschend blick'
in Stadt- und Weltchronik,
den Grund mir aufzufinden,
warum gar bis aufs Blut
die Leut' sich quälen und schinden
in unnütz toller Wut!
Hat keiner Lohn noch Dank davon:
in Flucht geschlagen, wähnt er zu jagen.
Hört nicht sein eigen Schmerzgekreisch,
wenn er sich wühlt ins eig'ne Fleisch,
wähnt Lust sich zu erzeigen.
Wer gibt den Namen an?
kräftig
‘s ist halt der alte Wahn,
ohn' den nichts mag geschehen,
‘s mag gehen oder stehen!
Steht's wo im Lauf,
er schläft nur neue Kraft sich an;
gleich wacht er auf,
dann schaut, wer ihn bemeistern kann!
Wie friedsam treuer Sitten
getrost in Tat und Werk,
liegt nicht in Deutschlands Mitten
mein liebes Nürenberg!
Er blickt mit freudiger Begeisterung ruhig vor sich hin

Doch eines Abends spat,
ein Unglück zu verhüten,
bei jugendheissen Gemüten,
ein Mann weiss sich nicht Rat;
ein Schuster in seinem Laden
zieht an des Wahnes Faden.
Wie bald auf Gassen und Strassen
fängt der da an zu rasen!
Mann, Weib, Gesell und Kind
fällt sich da an wie toll und blind;
und will's der Wahn gesegnen,
nun muss es Prügel regnen,
mit Hieben, Stoss' und Dreschen
den Wutesbrand zu löschen.
Gott weiss, wie das geschah? -
Ein Kobold half wohl da!
Ein Glühwurm fand sein Weibchen nicht;
der hat den Schaden angericht't.
Der Flieder war's:
Johannisnacht. -
Nun aber kam Johannistag! -
Jetzt schau'n wir, wie Hans Sachs es macht,
dass er den Wahn fein lenken kann,
ein edler' Werk zu tun.
Denn lässt er uns nicht ruh'n
selbst hier in Nürenberg,
so sei's um solche Werk',
die selten vor gemeinen Dingen
und nie ohn' ein'gen Wahn gelingen.


ZWEITE SZENE
Walther tritt unter der Kammertür ein. Er bleibt einen Augenblick dort stehen und blickt auf Sachs. Dieser wendet sich und lässt den Folianten auf den Boden gleiten

SACHS
Grüss Gott, mein Junker! Ruhtet Ihr noch?
Ihr wachtet lang: nun schlieft Ihr doch?

WALTHER
sehr ruhig
Ein wenig, aber fest und gut.

SACHS
So ist Euch nun wohl bass zumut?

WALTHER
immer sehr ruhig
Ich hatt' einen wunderschönen Traum.

SACHS
Das deutet Gut's! Erzählt mir den.

WALTHER
Ihn selbst zu denken wag' ich kaum;
ich fürcht' ihn mir vergeh'n zu sehn.

SACHS
Mein Freund, das grad' ist Dichters Werk,
dass er sein Träumen deut' und merk'.
Glaubt mir, des Menschen wahrster Wahn
wird ihm im Traume aufgetan:
all Dichtkunst und Poeterei
ist nichts als Wahrtraumdeuterei.
Was gilt's, es gab der Traum Euch ein,
wie heut' Ihr sollet Meister sein?

WALTHER
sehr ruhig
Nein, von der Zunft und ihren Meistern
wollt' sich mein Traumbild nicht begeistern.

SACHS
Doch lehrt' es wohl den Zauberspruch,
mit dem Ihr sie gewännet?

WALTHER
etwas lebhafter
Wie wähnt Ihr doch nach solchem Bruch,
wenn Ihr noch Hoffnung kennet!

SACHS
Die Hoffnung lass ich mir nicht mindern,
nichts stiess sie noch über'n Haufen.
Wär's nicht, glaubt, statt Eure Flucht zu hindern,
wär' ich selbst mit Euch fortgelaufen!
Drum bitt ich, lasst den Groll jetzt ruh'n;
Ihr habt's mit Ehrenmännern zu tun,
die irren sich und sind bequem,
dass man auf ihre Weise sie nähm'.
Wer Preise erkennt und Preise stellt,
der will am End' auch, dass man ihm gefällt.
Eu'r Lied, das hat ihnen bang gemacht;
und das mit Recht:
denn wohlbedacht,
mit solchem Dicht'- und Liebesfeuer
verführt man wohl Töchter zum Abenteuer;
doch für liebseligen Ehestand
man andre Wort' und Weisen fand.

WALTHER
lächelnd
Die kenn' ich nun auch seit dieser Nacht:
es hat viel Lärm auf der Gasse gemacht.

SACHS
lachend
Ja, ja! Schon gut! Den Takt dazu
hörtet Ihr auch! - Doch, lasst dem Ruh'
und folgt meinem Rate, kurz und gut,
fasst zu einem Meisterliede Mut.

WALTHER
Ein schönes Lied, ein Meisterlied,
wie fass ich da den Unterschied?

SACHS
zart
Mein Freund! In holder Jugendzeit,
wenn uns von mächt'gen Trieben
zum sel'gen ersten Lieben
die Brust sich schwellet hoch und weit,
ein schönes Lied zu singen
mocht' vielen da gelingen:
der Lenz, der sang für sie.
Kam Sommer, Herbst und Winterzeit,
viel Not und Sorg' im Leben,
manch ehlich Glück daneben,
Kindtauf', Geschäfte, Zwist und Streit:
denen's dann noch will gelingen,
ein schönes Lied zu singen,
seht, Meister nennt man die.

WALTHER
Ich lieb' ein Weib und will es frein,
mein dauernd Ehgemahl zu sein.

SACHS
Die Meisterregeln lernt beizeiten,
dass sie getreulich Euch geleiten
und helfen wohl bewahren,
was in der Jugend Jahren
mit holdem Triebe Lenz und Liebe
Euch unbewusst ins Herz gelegt,
dass Ihr das unverloren hegt.

WALTHER
Stehn sie nun in so hohem Ruf,
wer war es, der die Regeln schuf?

SACHS
Das waren hochbedürft'ge Meister,
von Lebensmüh' bedrängte Geister;
in ihrer Nöten Wildnis
sie schufen sich ein Bildnis,
dass ihnen bliebe der Jugendliebe
ein Angedenken klar und fest,
dran sich der Lenz erkennen lässt.

WALTHER
Doch, wem der Lenz schon lang entronnen,
wie wird er dem im Bild gewonnen?

SACHS
Er frischt es an, so oft er kann!
Drum möcht' ich, als bedürft'ger Mann,
will ich die Regeln Euch lehren,
sollt Ihr sie mir neu erklären.
Seht, hier ist Tinte, Feder, Papier:
ich schreib's Euch auf, diktiert Ihr mir!

WALTHER
Wie ich's begänne, wüsst' ich kaum.

SACHS
Erzählt mir Euren Morgentraum!

WALTHER
Durch Eurer Regeln gute Lehr'
ist mir's, als ob verwischt er wär'.

SACHS
Grad' nehmt die Dichtkunst jetzt zur Hand;
mancher durch sie das Verlorene fand.

WALTHER
So wär's nicht Traum, doch Dichterei?

SACHS
‘s sind Freunde beid', steh'n gern sich bei.

WALTHER
Wie fang' ich nach der Regel an?

SACHS
Ihr stellt sie selbst und folgt ihr dann.
Gedenkt des schönen Traums am Morgen;
fürs and're lasst Hans Sachs nur sorgen!

WALTHER
hat sich zu Sachs am Werktisch gesetzt, wo dieser das Gedicht Walthers nachschreibt. Er beginnt sehr leise, wie heimlich
»Morgenlich leuchtend in rosigem Schein,
von Blüt' und Duft geschwellt die Luft,
voll aller Wonnen, nie ersonnen,
ein Garten lud mich ein, Gast ihm zu sein.«

SACHS
Das war ein Stollen:
nun achtet wohl,
dass ganz ein gleicher ihm folgen soll.

WALTHER
Warum ganz gleich?

SACHS
Damit man seh',
Ihr wähltet Euch gleich ein Weib zur Eh'.

WALTHER
»Wonnig entragend dem seligen Raum
bot goldner Frucht heilsaft'ge Wucht
mit holdem Prangen dem Verlangen
an duft'ger Zweige Saum herrlich ein Baum.«

SACHS
Ihr schlosset nicht im gleichen Ton.
Das macht den Meistern Pein;
doch nimmt Hans Sachs die Lehr' davon,
im Lenz wohl müss' es so sein. -
Nun stellt mir einen Abgesang.

WALTHER
Was soll nun der?

SACHS
Ob Euch gelang,
ein rechtes Paar zu finden,
das zeigt sich jetzt an den Kinden.
Den Stollen ähnlich, doch nicht gleich,
an eig'nen Reim' und Tönen reich;
dass man's recht schlank und selbstig find',
das freut die Eltern an dem Kind,
und Euren Stollen gibt's den Schluss,
dass nichts davon abfallen muss.

WALTHER
»Sei Euch vertraut,
welch hehres Wunder mir gescheh'n:
an meiner Seite stand ein Weib,
so hold und schön ich nie geseh'n;
gleich einer Braut
umfasste sie sanft meinen Leib;
mit Augen winkend,
die Hand wies blinkend,
was ich verlangend begehrt,
die Frucht so hold und wert
vom Lebensbaum.«

SACHS
gerührt
Das nenn' ich mir einen Abgesang!
Seht, wie der ganze Bar gelang.
Nur mit der Melodei seid Ihr ein wenig frei;
doch sag' ich nicht, dass das ein Fehler sei;
nur ist's nicht leicht zu behalten,
und das ärgert uns're Alten! -
Jetzt richtet mir noch einen zweiten Bar,
damit man merk', welch' der erste war.
Auch weiss ich noch nicht, so gut Ihr's gereimt,
was Ihr gedichtet, was Ihr geträumt.

WALTHER
»Abendlich glühend in himmlischer Pracht
verschied der Tag, wie dort ich lag;
aus ihren Augen Wonne zu saugen,
Verlangen einz'ger Macht in mir nur wacht'.
Nächtlich umdämmert der Blick mir sich bricht!
Wie weit so nah' beschienen da
zwei lichte Sterne aus der Ferne
durch schlanker Zweige Licht hehr mein Gesicht.
Lieblich ein Quell
auf stiller Höhe dort mir rauscht;
jetzt schwellt er an sein hold' Getön',
so stark und süss ich's nie erlauscht:
leuchtend und hell, wie strahlten die Sterne da schön;
zu Tanz und Reigen in Laub und Zweigen
der gold'nen sammeln sich mehr,
statt Frucht ein Sternenheer
im Lorbeerbaum.« -

SACHS
sehr gerührt
Freund!
Euer Traumbild wies Euch wahr;
gelungen ist auch der zweite Bar.
Wolltet Ihr noch einen dritten dichten?
Des Traumes Deutung würd' er berichten.

WALTHER
steht schnell auf
Wo fänd' ich die? Genug der Wort'!

SACHS
erhebt sich gleichfalls und tritt mit freundlicher Entschiedenheit zu Walther
Dann Tat und Wort am rechten Ort!
Drum bitt' ich, merkt mir wohl die Weise:
gar lieblich drin sich's dichten lässt:
und singt Ihr sie im weit'ren Kreise,
so haltet mir auch das Traumbild fest.

WALTHER
Was habt Ihr vor?

SACHS
Eu'r treuer Knecht
fand sich mit Sack und Tasch' zurecht;
die Kleider, drin am Hochzeitfest
daheim Ihr wolltet prangen,
die liess er her zu mir gelangen.
Ein Täubchen zeigt' ihm wohl das Nest,
darin sein Junker träumt!
Drum folgt mir jetzt ins Kämmerlein!
Mit Kleiden, wohlgesäumt,
sollen beide wir gezieret sein,
wenn's Stattliches zu wagen gilt.
Drum kommt, seid Ihr gleich mir gesinnt.

Walther schlägt in Sachsens Hand ein; so geleitet ihn dieser ruhig festen Schrittes zur Kammer, deren Tür er ihm ehrerbietig öffnet und dann ihm folgt


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最終更新:2013年03月03日 11:24