Die Tür rückwärts geht auf. Alle drei erheben sich. Sophie und Marianne treten nach rechts. Octavian nach links vorne. Faninal führt den Baron zeremoniös über die Schwelle und auf Sophie zu, indem er ihm den Vortritt lässt. Die Lerchenau’sche Livree folgt auf Schritt und Tritt: zuerst der Almosenier mit dem Sohn und Leibkammerdiener. Dann folgt der Leibjäger mit einem ähnlichen Lümmel, der ein Pflaster über der eingeschlagenen Nase trägt, und noch zwei von der gleichen Sorte, vom Rübenacker her in die Livree gesteckt. Alle tragen wie ihr Herr, Myrtensträusschen. Die zwei Faninalschen Boten bleiben im Hintergrunde.
FANINAL
Ich präsentiere Euer Gnaden Dero Zukünftige.
BARON
macht die Reverenz, dann zu Faninal
Deliciös! Mach’ Ihm mein Kompliment.
Er küsst Sophie die Hand, gleichsam prüfend
Ein feines Handgelenk. Darauf halt’ ich gar viel. Ist unter Bürgerlichen eine seltne Distinktion.
OCTAVIAN
halblaut
Es wird mir heiß und kalt.
FANINAL
Gestatten, dass ich die getreue Jungfer Marianne Leitmetzerin...
Marianne präsentierend, die dreimal tief knickst.
BARON
indem er unwillig abwinkt
Lass Er das weg. Begrüß’ Er jetzt mit mir meinen Herrn Rosenkavalier.
Er tritt mit Faninal auf Octavian zu, unter Reverenz, die Octavian erwidert.
Das Lerchenau’sche Gefolge kommt endlich zum Stillstand, nachdem es Sophie fast umgestoßen, und retiriert sich um ein paar Schritte.
SOPHIE
mit Marianne rechtsstehend, halblaut
Was sind das für Manieren? Ist da leicht ein Roßtauscher und kommt ihm vor, er hätt’ mich eingekauft?
MARIANNE
Ein Kavalier hat halt ein ungezwungenes, leutseliges Betragen. Sag’ dir vor, wer er ist, und zu was er dich macht, so werden dir die Faxen gleich vergeh’n.
BARON
während des Aufführens zu Faninal
Ist gar zum Staunen, wie der junge Herr jemand gewissem ähnlich sieht; hat ein Bastardel, recht ein saubres, zur Schwester.
plump vertraulich
Ist kein Geheimnis unter Personen von Stand. Hab’s aus der Fürstin eignem Mund,
gemächlich
und weil der Faninal sozusagen jetzo zu der Verwandtschaft gehört, mach’ dir keine Depit darum, Rofrano,
immer breiter
dass dein Vater ein Streichmacher war, befindet sich dabei in guter Kompanie,
lachend
der sel’ge Herr Marchese. Ich selber exkludier’ mich nicht.
zu Faninal
Seh’, Liebden, schau dir dort den Langen an, den blonden, hinten dort. Ich will ihn nicht mit Fingern weisen, aber er sticht wohl hervor durch eine adelige Kontenance. Ist aber ein ganz besondrer Kerl. Sagt nichts, weil ich der Vater bin, hat’s aber faustdick hinter den Ohren.
SOPHIE
Jetzt läßt er mich so steh’n, der grobe Ding! Und das ist mein Zukünftiger. Und blattersteppig ist er auch, o mein Gott!
MARIANNE
Na, wenn er Dir von vorn nicht gefallt, Du Jungfer Hochmut, so schau’ ihn Dir von rückwärts an: da wirst was seh’n, was Dir schon gefallen wird.
SOPHIE
Möcht’ wissen, was ich da schon sehen werd’.
MARIANNE
ihr nachspottend
Möcht’ wissen, was ich da schon sehen werd’. Dass es ein kaiserlicher Kämmerer ist, den dir dein Schutzpatron als Herr Gemahl spendiert hat. Das kannst’ seh’n mit einem Blick.
Der Haushofmeister tritt verbindlich auf die Lerchenau’schen Leute zu und führt sie ab. Desgleichen tritt die Faninal’sche Livree ab, bis auf zwei, welche Wein und Süssigkeiten servieren.
FANINAL
zum Baron
Belieben jetzt vielleicht - ist ein alter Tokaier.
Octavian und Baron bedienen sich.
BARON
Brav, Faninal, Er weiß, was sich gehört. Serviert einen alten Tokaier zu einem jungen Mädel. Ich bin mit ihm zufrieden.
zu Octavian
Musst denen Bagatelladeligen immer zeigen, dass nicht für unsres gleichen sich anseh’n dürfen, muss immer was von Herablassung dabei sein.
OCTAVIAN
spitzig
Ich muss Deine Liebden sehr bewundern. Hast wahrhaft große Weltmanieren. Könnt’st einen Embassadeur vorstellen heut’ oder morgen.
BARON
derb
Ich hol’ mir jetzt das Mädel her. Soll uns jetzt Konversation vormachen, damit ich seh’, wie sie beschlagen ist.
Baron geht hinüber, nimmt Sophie bei der Hand, führt sie mit sich.
Eh bien! Nun plauder’ Sie uns eins, mir und dem Vetter Taverl. Sag’ Sie heraus,
Baron setzt sich, will sie halb auf seinen Schoss ziehen.
auf was Sie sich halt’ in der Eh’ am meisten freut.
SOPHIE
entzieht sich ihm.
Wo denkt Er hin?
BARON
behaglich
Pah! Wo ich hindenk’! Komm Sie da ganz nah’ zu mir, dann will ich Ihr erzählen, wo ich hindenk’.
gleiches Spiel, Sophie entzieht sich ihm heftiger
Wär’ ihr leicht präferabel, dass
behaglich
man gegen Ihrer den Ceromonienmeister sollt’ hervortun? Mit „mill pardon“ und „dévotion“ und „Geh’ da weg“ und „hab’ Respekt“?
SOPHIE
Wahrhaftig und ja gefiele mir das besser!
BARON
lachend
Mir auch nicht! Da sieht Sie! Mir auch ganz und gar nicht! Bin einer biedern offen herzigen Galanterie recht zugetan.
FANINAL
nachdem er Octavian den zweiten Stuhl angeboten hat, den dieser ablehnt, für sich
Wie ist mir denn! Da sitzt ein Lerchenau und karessiert in Ehrbarkeit mein Sopherl,
stärker
als wär’ sie ihm schon angetraut - und da steht ein Rofrano, grad’ als müsst’s so sein - ein Graf Rofrano, sonsten nix, der Bruder vom Marchese Obersttruchsess.
OCTAVIAN
für sich
Das ist ein Kerl,
zornig
dem möcht’ ich wo begegnen mit meinem Degen da, wo ihn kein Wächter schreien hört. Ja, das ist alles was ich möcht’!
SOPHIE
zum Baron
Ei lass’ Er doch, wir sind nicht so vertraut!
BARON
zu Sophie
Geniert Sie sich leicht vor dem Vetter Taverl? Da hat sie Unrecht. Hör’ Sie, in Paris, wo doch die hohe Schul’ ist für Manieren, gibt’s frei nichts, was unter jungen Eheleuten geschieht - wozu man nicht Einladungen ließ ergeh’n zum Zuschau’n, ja an den König selber -
Er wird immer zärtlicher, sie weiß sich kaum zu helfen.
OCTAVIAN
wütend
Dass ich das Mannsbild sehen muss, so frech, so unverschämt mit ihr. Könnt’ ich hinaus und fort von hier!
FANINAL
für sich
Wär’ nur die Mauer da von Glas, dass alle bürgerlichen Neidhammel von Wien sie en famille beisammen so sitzen seh’n! Dafür wollt’ ich mein Lerchenfelder Eckhaus geben, meiner Seel!
BARON
zu Sophie
Lass’ Sie die Flausen nur! Gehört doch jetzo mir! Geht all’s recht. Sei Sie gut! Geht all’s so wie am Schnürl!
halb für sich, sie kajolierend
Ganz meine Maßen! Schultern wie ein Henderl. Hundsmager noch - das macht nichts, aber weiß, weiß mit einem Glanz, wie ich ihn ästimier! Ich hab’ halt ja ein Lerchenauisch’ Glück!
SOPHIE
reißt sich los und stampft auf
BARON
vergnügt
Ist Sie ein rechter Capricenschädel!
auf und ihr nach
Steigt Ihr das Blut gar in die Wangen, dass man sich die Hand verbrennt?
SOPHIE
rot und blass vor Zorn
Lass Er die Hand davon!
OCTAVIAN
in stummer Wut, zerdrückt das Glas, das er in der Hand hält, und schmeisst die Scherben zu Boden.
MARIANNE
läuft mit Grazie zu Octavian zurück, hebt die Scherben auf und raunt ihm mit Entzücken zu:
Ist recht ein familiärer Mann, der Herr Baron! Man delektiert sich, was er all’s für Einfälle hat, der Herr Baron!
BARON
dicht bei Sophie
Geht mir nichts darüber! Könnt’ mich mit Schmachterei und Zärtlichkeit nicht halb so glücklich machen, meiner Seel’!
SOPHIE
scharf, ihm ins Gesicht
Ich denk’ nicht dran, dass ich Ihn glücklich mach’!
BARON
gemütlich
Sie wird es tun, ob Sie daran wird denken oder nicht.
MARIANNE
zu Faninal
Ist recht ein familiärer Mann, der Herr Baron. Man delectiert sich, was er all’s für Einfälle hat, der Herr Baron.
FANINAL
zur Duenna
Wär’ nur die Mauer da von Glas, dass alle bürgerlichen Neidhammel von Wien sie könnten en famille beisammen so sitzen seh’n.
OCTAVIAN
vor sich, blass vor Zorn
Hinaus, hinaus und kein Adieu! Sonst steh’ ich nicht dafür, dass ich nicht was Verwirrtes tu! Hinaus aus diesen Stuben! nur hinaus.
Indessen ist der Notar mit dem Schreiber eingetreten, eingeführt durch Faninal’s Haushofmeister. Dieser meldet ihn dem Herrn von Faninal leise. Faninal geht zum Notar nach rückwärts hin, spricht mit ihm und sieht einen vom Schreiber vorgehaltenen Aktenfaszikel durch.
SOPHIE
zwischen den Zähnen
Hat nie kein Mann dergleichen Reden nicht zu mir geführt!
wütend
Möcht’ wissen, was Ihm dünkt von mir und Ihm. Was ist Er denn zu mir?
BARON
gemütlich
Wird kommen über Nacht, dass Sie ganz sanft wird wissen, was ich bin zu ihr. Ganz wie’s im Liedel heißt. Kennt Sie das Liedel? La la la la la -
recht gefühlvoll
wie ich Dein Alles werde sein! Mit mir, mit mir keine Kammer Dir zu klein, ohne mich, ohne mich jeder Tag Dir so bang, mit mir, mit mir
frech und plump
keine Nacht dir zu lang, keine Nacht dir zu lang -
SOPHIE
Da er sie immer fester an sich drückt, reißt sie sich los und stößt ihn heftig zurück.
MARIANNE
jetzt zu Sophie eilend
Ist recht ein familiärer Mann, der Herr Baron! Man delectiert sich, was er all’s für Einfälle hat,
krampfhaft in Sophie hineinredend
was er all’s für Einfäll’ hat! Der Herr Baron, Der Herr Baron!
OCTAVIAN
ohne hinzusehen, und doch sieht er alles, was vorgeht
Ich steh auf glüh’n den Kohlen! Ich fahr’ aus meiner Haut! Ich büss’ in dieser einen Stund’ all’ meine Sünden ab.
BARON
für sich, sehr vergnügt
Wahrhaftig und ja! Ich hab’ halt ein Lerchenauisch’ Glück. Gibt gar nichts auf der Welt, was mich so entflamiert und also vehement verjüngt als wie ein rechter Trotz!
Faninal und der Notar, hinter ihnen der Schreiber, sind an der linken Seite nach vorn gekommen.
Baron, sowie er den Notar erblickt, eifrig zu Sophien, ohne zu ahnen, was in ihr vorgeht.
Doch gibt’s Geschäfter jetzt: muss mich dispensieren: bin dort von Wichtigkeit. Indessen der Vetter Taverl leistet Ihr Gesellschaft!
FANINAL
Wenn es jetzt belieben tät’, Herr Schwiegersohn!
BARON
eifrig
Natürlich wird’s belieben.
Im Vorbeigeh’n zu Octavian, den er vertraulich anfasst
Hab’ nichts dawider, wenn Du ihr möchtest Äugerl machen, Vetter, jetzt oder künftig hin. Ist noch ein rechter Rührnichtan. Betracht’s als förderlich, je mehr sie degourdiert wird. Ist wie bei einem jungen, ungerittenen Pferd. Kommt all’s dem Angetrauten letzterdings zugut, wofern er sein eh’lich Privilegium zu Nutz’ zu machen weiß.
Baron geht nach links. Der Diener, der den Notar einließ, hat indessen die Tür links geöffnet. Faninal und der Notar schicken sich an, hinein zu gehen. Der Baron misst Faninal mit dem Blick und bedeutet ihm, drei Schritte Distanz zu nehmen. Faninal tritt devot zurück. Der Baron nimmt den Vortritt, vergewissert sich, dass Faninal drei Schritte Abstand hat, und geht gravitätisch durch die Tür links ab. Faninal hinter ihm, dann der Notar, dann der Schreiber. Der Bediente schließt die Tür links und geht ab, läßt aber die Flügeltür nach dem Vorsaal offen. Der servierende Diener ist schon früher abgegangen.
SOPHIE
rechts, steht verwirrt und beschämt.
MARIANNE
neben ihr, knixt nach der Tür hin, bis sie sich schließt.
OCTAVIAN
mit einem Blick hinter sich, gewiss zu sein, dass die andern abgegangen sind, tritt schnell zu Sophie hinüber, bebend vor Aufregung.
Wird Sie das Mannsbild da heiraten, ma Cousine?
SOPHIE
einen Schritt auf ihn zu, leise
Nicht um die Welt!
mit einem Blick auf die Duenna
Mein Gott, wär’ ich allein mit ihm! Dass ich ihn bitten könnt’, dass ich Ihn bitten könnt’!
OCTAVIAN
halblaut, schnell
Was ist’s, das Sie mich bitten möcht?
Sag’ Sie mir’s schnell!
SOPHIE
noch einen Schritt näher zu ihm
O mein Gott, dass Er mir halt hilft! Und Er wird mir nicht helfen wollen, weil es halt sein Vetter ist.
OCTAVIAN
heftig
Nenn’ ihn Vetter aus Höflichkeit; Gott sei Lob und Dank, hab’ ihn im Leben vor dem gestrigen Tage nie geseh’n.
Quer durch den Vorsaal flüchten einige von den Mägden des Hauses, denen die Lerchenau’schen Bedienten auf den Fersen sind. Der Leiblakai und der mit dem Pflaster auf der Nase jagen einem hübschen, jungen Mädchen nach und bringen sie fast an der Schwelle zum Salon bedenklich in die Enge.
FANINALSCHE HAUSHOFMEISTER
kommt verstört hereingelaufen.
Die Lerchenau’schen sind voller Branntwein gesoffen und geh’n aufs Gesinde los, zwanzigmal ärger als Türken und Kroaten.
MARIANNE
Hol’ Er von unseren Leuten, wo sind denn die?
läuft ab mit dem Haushofmeister; sie entreißen den beiden Zudringlichen ihre Beute und führen das Mädchen ab; alles verliert sich, der Vorsaal bleibt leer.
SOPHIE
nun, da sie unbeobachtet ist, mit freier Stimme
Zu Ihm hätt’ ich ein Zutrau’n, mon Cousin, so wie zu Niemand auf der Welt, dass Er mir könnte helfen, wenn Er nur den guten Willen hätt!
OCTAVIAN
Erst muss Sie sich selber helfen, dann hilf ich Ihr auch. Tu Sie das erst für sich, dann tu ich was für Sie.
SOPHIE
zutraulich, fast zärtlich
Was ist denn das, was ich zuerst muss tun?
OCTAVIAN
leise
Das wird Sie wohl wissen!
SOPHIE
Den Blick unverwandt auf ihn
Und was ist das, was Er für mich will tun, nun sag’ Er mir’s!
OCTAVIAN
entschlossen
Nun muss Sie ganz allein für uns zwei einsteh’n!
SOPHIE
Wie, für uns zwei? O sag’ Er’s noch einmal!
OCTAVIAN
leise
Für uns zwei!
SOPHIE
mit hingegebenem Entzücken
Ich hab’ im Leben so was Schönes nicht gehört!
OCTAVIAN
stärker
Für sich und mich muss Sie sich wehren und bleiben...
SOPHIE
Bleiben?
OCTAVIAN
was Sie ist.
SOPHIE
nimmt seine Hand, beugt sich darüber, küsst sie schnell, eh’ er sie ihr entziehen kann; er küsst sie auf den Mund.
OCTAVIAN
indem er sie, die sich an ihn schmiegt, in den Armen hält, zärtlich
Mit Ihren Augen voll Tränen kommt Sie zu mir, damit Sie sich beklagt, vor Angst muss Sie an mich sich lehnen, Ihr armes Herz ist ganz verzagt. Und ich muss jetzt als Ihren Freund mich zeigen und weiß noch gar nicht, wie! Mir ist so selig, so eigen, dass ich dich halten darf: Gib Antwort, aber gib sie mit Schweigen: Bist du von selber so zu mir gekommen? Ja, oder nein? Ja, oder nein? Du musst es nicht mit Worten sagen - hast Du es gern getan? Sag’ oder nur aus Not? Nur aus Not - so alles zu mir hergetragen, Dein Herz, Dein liebliches Gesicht? Sag’: ist Dir nicht, dass irgendwo in irgend einem schönen Traum das einmal schon so war? Spürst Du’s wie ich? Sag’; spürst Du’s so wie ich? Mein Herz und Seel’ wird bei Ihr bleiben, wo Sie geht und steht, bis in alle Ewigkeit.
SOPHIE
gleichzeitig zu ihm
Ich möchte mich bei Ihm verstecken und nichts mehr wissen von der Welt. Wenn Er mich so in Seinen Armen hält, kann mich nichts Hässliches erschrecken. Da bleiben möcht’ ich, da! und schweigen und was mir auch gescheh’, geborgen wie der Vogel in den Zweigen, stillsteh’n und spüren: Er, Er ist in der Näh’! Mir müsste angst und bang im Herzen sein, statt dessen fühl’ ich nur Freud’ und Seligkeit und keine Pein, ich könnt’ es nicht mit Worten sagen! Hab’ ich was Unrechtes getan? Ich war halt in der Not! Da war Er mir nah’! Da war es Sein Gesicht, Sein Augen jung und licht, auf das ich mich gericht’, sein liebes Gesicht und seitdem weiß ich halt nichts - nights mehr von mir. Bleib’ Du nur bei mir, o bleib’ bei mir. Er muss mir Seinen Schutz vergönnen, was Er will, werd’ ich können: bleib’ nur Er bei mir!
Aus den geheimen Türen in den rückwärtigen Ecken gleiten links Valzacchi, rechts Annina lautlos spähend heraus. Lautlos schleichen sie langsam auf den Zehen näher.
Octavian zieht Sophie an sich, küsst sie auf den Mund; in diesem Augenblick sind die Italiener dicht hinter ihnen, sie ducken sich hinter den Lehnsesseln. Jetzt springen die Beiden Italiener hervor, Annina packt Sophie, Valzacchi fasst Octavian.
VALZACCHI und ANNINA
schreiend
Herr Baron von Lerchenau, Herr Baron von Lerchenau!
OCTAVIAN
springt zur Seite nach rechts
VALZACCHI
der Mühe hat, ihn zu halten, atemlos zu Annina
Lauf’ und ol’ seine Gnade. Snell, nur snell! Ik muss ‘alten diese’err!
ANNINA
Lass ich die Fräulein aus, lauft sie mir weg!
VALZACCHI und ANNINA
Herr Baron von Lerchenau! Komm, zu seh’n die Fräulein Braut, mit eine junge Kavalier! Kommen eilig, kommen hier!
Der Baron tritt aus der Tür links, die Italiener lassen ihre Opfer los, springen zur Seite, verneigen sich vor dem Baron mit vielsagender Gebärde.
Ecco!