ERSTER AKT
Nr.1 Introduktion und Terzett
Chor der Soldaten
TENORE
Wir marschieren durch die Nacht, habet Acht, habet Acht!
Unser Lieb weilt in der Ferne, der Kanonendonner kracht
durch die Nacht, durch die Nacht!
Wir marschieren durch die Nacht, habet Acht, habet Acht!
Drum geniess ich, was ich habe, braunes Maedel in der Nacht,
aufgemacht, aufgemacht!
BAESSE
Wir marschieren durch die Nacht, habet Acht, habet Acht!
Es erglaenzen Mond und Sterne durch die Nacht, durch die Nacht!
Wir marschieren durch die Nacht, habet Acht, habet Acht!
Immer bin ich nah dem Grabe, aufgemacht, aufgemacht!
NADINA.MASCHA.AURELIA.
Nehmt unsern Segen auf Euren Wegen, tut Eure Pflicht!
O habt Vertrauen, die Frau'n, die Frauen verlassen Euch nicht!
In mut'gen Kaempfen sollt Ihr daempfen des Feindes Uebermut!
Des Landes Freiheit, ersteht Euch neu auf durch Euren Mut!
TENORE
Wir marschieren durch die Nacht, habet Acht, habet Acht!
Unser Lieb' weilt in der Ferne, der Kanonendonner kracht
durch die Nacht, durch die Nacht!
BAESSE
Wir marschieren durch die Nacht, habet Acht, habet Acht!
Es erglaenzen Mond und Sterne, durch die Nacht, durch die Nacht!
NADINA.
Sie sind foert! Fort,fort, fort, weg!
MASCHA.
Ach, sie sind fort! Weg, fort, weg!
AURELIA.
Ach, sie sind fort! Weg, fort,weg!
NADINA.
Ohne Maenner,
ohne Maenner hat das Leben keinen Zweck,
ohne Maener hat das Leben keinen Zweck!
MASCHA.AURELIA.
Ohne Maenner,
ohne Maenner hat das Leben keinen Zweck,
hat es Zweck!
MASCHA.
Wir sind wirklich zu bedauern,
AURELIA.
denn wir lauern und wir trauern
NADINA.
schon ein Jahr in diesen Mauern und es kann noch laenger dauern!
MASCHA.
Um uns schert sich keine Fliege,
AURELIA.
Unsre Maenner sind im Kriege,
NADINA.
Sie erkaempfen lauter Siege unterdess steht leer die Wiege!
NADINA.MASCHA.
Wenn's nicht bald, wenn's nicht bald ein Ende hat, haben wir dies Leben satt!
AURELIA.
Wenn's nicht bald ein Ende hat, haben wir dies Leben satt!
NADINA.MASCHA.AURELIA.
Uns verzehrt ein Herzeweh! Ach, ach, ach!
Gar kein Mann ist in der Naeh! Uns wird schwach!
AURELIA.
Ach! Was fangen wir denn an?
MASCHA.
Wir sind gaenzlich ohne Mann,
NADINA.
Alle,alle,
MASCHA.
alle,alle
AURELIA.
sind sie weg!
NADINA.
Ohne Maenner hat das Leben keinen Zweck!
Ohne Maenner,
Ohne Maenner hat das Leben keinen Zweck!
MASCHA.
Ohne Maenner!
Ohne Maenner hat das Leben keinen Zweck!
hat es keinen Zweck!
AURELIA.
Ohne Maenne,
ohne Maenner hat das Leben keinen Zweck,
hat es keinen Zweck!
MASCHA.
Wenn aus schwarzen Schnurrbartspitzen
AURELIA.
weiss hervor die Zaehne blitzen,
NADINA.
das muss jedes Weib erhitzen, doch was soll das uns jetzt nuetzen!
MASCHA.
Denn bei uns ist seit dem boesen,
AURELIA.
dummen Krieg, dem ominoesen
NADINA.
kein bemerkenswertes Wesen maennlichen Geschlechts gewesen.
NADINA.MASCHA.
Ausser dann und wann ein Leutnant, der kaum kam und schon verschwand!
AURELIA.
Ausser mal ein Leutnant, der kaum kam und schon verschwand!
NADINA.MASCHA.AURELIA.
Uns verzehrt ein Herzeweh!
Ach, ach, ach! Gar kein Mann ist in der Naeh! Uns wird schwach!
AURELIA.
Ach! was fangen wir denn an?
MASCHA.
Wir sind gaenzlich ohne Mann,
NADINA.
Alle,alle,
MASCHA.
alle,alle,
AURELIA.
sind sie weg!
NADINA.
Ohne Maenner hat das Leben keinen Zweck!
Ohne Maenner,
Ohne Maenner hat das Leben keinen Zweck!
MASCHA.
Ohne Maenner!
Ohne Maenner hat das Leben keinen Zweck!
hat es keinen Zweck!
AURELIA.
Ohne Maenne,
ohne Maenner hat das Leben keinen Zweck,
hat es keinen Zweck!
AURELIA.
Hoert doch die Kanonen!
Diese schrecklichen Kanonen!
Wie sie donnnern, wie sie rollen, wie sie droehnen, wie sie grollen,
diese schrecklichen Kanonen! Bum! Bum! Bum!
Es ist wirklich schon zu dumm!
NADINA.
Drum wollen wir jetzt schliessen die Fenster leis' und sacht!
Schliesst zu und gute Nacht!
AURELIA.
Ach, mich geniert das Schiessen!
NADINA.MASCHA.AURELIA.
Schliesst zu und gute Nacht!
Nr.1 1/2 Merodram
Wundervoll war seine Reiterattacke.
dann knallt's!
NADINA.
Ach!
MASCHA.
Ach!
AURELIA.
Ach!
NADINA.
Ach, der ist fort! Fort! Fort! Fort! Weg!
MASCHA.AURELIA.
Ach, der ist fort! Weg! Fort! Weg!
NADINA.
Ohne Maenner,
ohne Maenner hat das Leben keinen Zweck!
Ohne Maener hat das Leben keinen Zweck!
MASCHA.AURELIA.
Ohne Maenner,
ohne Maenner hat das Leben keinen Zweck!
Hat es keinen Zweck!
Nr.2 Arie
Mascha, Aurelia ab.
NADINA.
Wie schoehn ist dieses Maennerbild!
Ich kann maine Blicke nicht wenden!
Wie kuehn und streng und doch wie mild,
wen sollte der Anblick nicht blenden.
Die Stirne so kuehn, die Wangen voll Blut,
die Augen sie glueh'n voll Feuer und Mut.
Die Zuege so edel, die Haltung so frei,
das ist eines Helden Konterfei!
Ich bin verlobt mit einem Manne wie's keinen schoenern zweiten gibt!
Er haelt mich fest in seinem Banne, ich bin verlobt, ich bin verliebt!
Er hat zur Braut mich auserkoren,
bald stehen wir vor'm Traualtar, die Treue hab ich ihm geschworen,
und will sie halten immerdar, und will sie halten immerdar!
Komm, komm! Held meiner Traeume, mir ist so bang!
Komm, komm! Liebster und saeume, saeume nicht lang!
Komm, komm! Lass dich umfangen, stille mein Sehnen, still' mein Verlangen,
Mann meiner Wahl! Komm, komm! Held meiner Traeume,mein Ideal!
Vor deiner Groesse will ich mich neigen, und deiner wuerdig will ich mich zeigen,
will an dich glauben, will an dich denken, will in dein Bild mich innnig versenken!
Du hast zur Braut mich auserkoren, bald stehen wir vor'm Traualtar!,
Die Treue hab ich dir geschworen, und will sie halten immerdar,
und will sie halten immerdar!
Komm, komm! Held meiner Traeume, mir ist so bang.
Komm, komm! Liebster und saeume, saeume nicht lang!
Komm ,komm! Lass dich umfangen, stille mein Sehnen, still' mein Verlangen,
Mann meiner Wahl. Komm, komm! Held meiner Traeume, mein Ideal!
Nr.3 Duett
Mein Boudoir ist keine Speisekammer.
Und das nennt sich Soldat!
NADINA.
Im meinem Leben sah ich nie einen Helden, so wie Sie!
BUMERLI.
Jeder Mensch hat kleine Schwaechen!
NADINA.
Bitte nicht zu unterbrechen!
In meinem Leben sah ich nie einen Schwaechling, so wie Sie!
BUMERLI.
O, wie koennen Sie so sprechen!
NADINA.
Bitte nicht zu unterbrechen!
Ein Leutnant muss flott sein!
BUMERLI.
Das bin ich!
NADINA.
Muss kuehn wie ein Gott sein!
BUMERLI.
Das bin ich!
NADINA.
Im Kampf nicht entrinnen, die Frauen gewinnen!
BUMERLI.
Gewinn ich, gewinn ich!
NADINA.
Ein Leutnant muss stark sein!
BUMERLI.
Das bin ich!
NADINA.
Voll Kraft, voller Mark sein.
BUMERLI.
Das bin ich!
NADINA.
Der kuehnste im Feld sein und kurzum ein Held sein!
BUMERLI.
Das bin ich! Das bin ich!
NADINA.
Ei! Ei!
BUMERLI.
Ein Krieger bin ich, ein Soldat!
NADINA.
Jawohl! ein Praline- Soldat!
Ach du kleiner Praline-Soldat, das Suesse ist dein Faible,
ei um dich ist's wirklich jammerschad, wozu hast du den Saebel!
Ach du kleiner Praline-Soldat, du wirst's ertragen muessen,
du bist so suess, du schmeckst so fad, ich moechte dich nicht kuessen!
Ach du kleiner Praline-Soldat, das Suesse ist dein Faible,
ei um dich ist's wirklich jammerschad, wozu hast du den Saebel!
Ach du kleiner Praline-Soldat, du wirst's ertragen muessen,
du bist so suess, du schmeckst so fad, ich moechte dich nicht kuessen!
BUMERLI.
Ich bin ein Praline-Soldat, das Suesse ist mein Faible,
und wer etwas dagegen hat, der kriegts mit meinen Saebel!
Ich moecht dich schon kuessen!
Ich bin ein Krieger von Beruf, weil mich Natur dazu erschuf,
ich lernte schiessen, lernte reiten, ich lernte fechten, lernte streiten,
ich bin ein Krieger aus Passion, drum bitte sehr, spart Euren Hohn!
NADINA.
In meinem Leben sah ich nie einen Krieger, so wie Sie!
Sie haben nicht's als lauter Schwaechen!
BUMERLI.
O, wie koennen Sie so sprechen!
NADINA.
Ein Leutnant muss flott sein!
BUMERLI.
Das bin ich!
NADINA.
Muss kuehn wie ein Gott sein!
BUMERLI.
Das bin ich!
NADINA.
Im Kampf nicht entrinnen, die Frauen gewinnen!
BUMERLI.
Gewinn ich, gewinn ich!
NADINA.
Ein Leutnant muss stark sein!
BUMERLI.
Das bin ich!
NADINA.
Voll Kraft, voller Mark sein!
BUMERLI.
Das bin ich!
NADINA.
Der kuehnste im Feld sein und kurzum ein Held sein!
BUMERLI.
Das bin ich! Das bin ich!
NADINA.
Ei! Ei!
BUMERLI.
Ein Krieger bin ich, ein Soldat!
NADINA.
Jawohl! Ein Praline- Soldat!
NADINA.
Ach du kleiner Praline-Soldat, das Suesse ist dein Faible,
ei um dich ist's wirklich jammerschad, wozu hast du den Saebel!
Ach du kleiner Praline-Soldat, du wirst's ertragen muessen,
du bist so suess, du schmeckst so fad, ich moechte dich nicht kuessen!
BUMERLI.
Ich bin ein Praline-Soldat, das Suesse ist mein Faible,
und wer etwas dagegen hat, der kriegt's mit meinen Saebel!
Ich moecht dich schon kuessen!
Nr.4 Duett
Der Revolver ist nicht geladen.
Ich hasse Sie!
BUMERLI.
Es ist ein Schicksal, schwer zu tragen, von schoenen Frau'n gehasst zu sein,
und doch, ich will nicht beklagen, Ihr treibt mich fort, ich fueg' mich drein!
Ich forsche nicht nach Euren Gruenden, lebt wohl. ich wuensch Euch alles Glueck!
Ich kam hierher, um Schutz zu finden, doch Ihr, Ihr stosst mich kalt zurueck!
NADINA.
Ich seh' Euch zittern, seh' Euch beben!
Ihr bleibt wohl gar zu gern am Leben?
Edler Krieger, saget mir. Warum? Wofuer?
BUMERLI.
Weil's Leben suess und herzlich ist und weil das Sterben schmerzlich ist.
ich kann. das muss ich sagen, dergleichen nicht vertragen.
Ja, ich gesteh' es ehrlich zu, dass ich sehr gerne leben tu,
ich hatte fuer das Sterben nie besonders grosse Sympathie!
NADINA.
Ich kann es nicht, ich darf es nicht!
Euch zu entlassen, ist meine Pflicht! Lebt wohl, lebt wohl, Ihr tut mir leid!
BUMERLI.
Lebt wohl, lebt wohl fuer alle Zeit!
Es waehret nicht mehr lang, dies ist mein letzter Gang! Sie finden mich! Sie fangen mich!
NADINA.
Lebt wohl, lebt wohl, Ihr tut mir leid!
Lebt wohl, lebt wohl fuer ew'ge Zeit!
BUMERLI.
Lebt wohl, lebt wohl und denkt an mich!
NADINA.
Nein bleibt!
BUMERLI.
Ich darf?
NADINA.
Ihr sollt!
BUMERLI.
Ihr wollt?
NADINA.
Ich will!
BUMERLI.
Habt Dank, mein holdes Kind!
NADINA.
Warum? Wofuer?
BUMERLI.
Ich wusst's ja, dass Sie mein Engel sind, dass Sie mein Engel sind.
Es ist ein Schicksal, suess zu tragen, von schoenen Frau'n geliebt zu sein.
NADINA.
Es ist ein Hohn nur, das zu sagen, ich tu's aus Mitleid, nur allein!
Weil's Leben suess und herzlich ist und weil das Sterben schmerzlich ist.
Ich moecht', ich will's gestehen, Sie nicht gern sterben sehen.
Ja, ich gesteh' es ehrlich zu, die Sorg' um Euch raubt mir die Ruh,
Ich hatt' von Anfang an fuer Sie ein kleines bischen Sympathie!
Weil's Leben schoen und herzlich ist und weil das Sterben schmerzlich ist.
Ich moecht', ich muss gestehen, Euch nicht gern sterben sehen!
Ja, ich gesteh' es ehrlich zu, die Sorg' um Euch raubt mir die Ruh'!
Ich hatt' von Anfang an fuer Sie besonders grosse Sympathie!
BUMERLI.
Weil's Leben schoen und herzlich ist und weil das Sterben schmerzlich ist.!
Ich moecht', ich muss gestehen, mich nicht gern sterben sehen!
Ja, ich gesteh' es ehrlich zu, dass ich sehr gerne leben tu!
Ich hatte fuer das Sterben nie besonders grosse Sympathie!
Nr.5 Ensemble
Ja, ein Serbe.
Da sind sie schon.
MASSAKROFF.CHOR DER SOLDATEN.
Suchet, suchet, suchet alle Mann, dass der Serbe nicht entwischen kann!
Ein Feind ist eingestiegen, wir werden ihn schon kriegen!
MASSAKROFF.
Suchet, suchet alle Mann!
CHOR DER SOLDATEN.
Suchet, suchet alle Mann!
MASSAKROFF.
Denn Barbaren, ja Barbaren sind im Kriege die Bulgaren!
CHOR DER SOLDATEN.
Ja Barbaren! Die Bulgaren!
Weil seit Jahren, Jahren, Jahren, wir schon immer furchtbar waren,
MASSAKROFF.
Weil seit Jahren, Jahren, Jahren, wir schon immer furchtbar waren!
Und zu Scherben, Scherben, Scherben, schlagen wir die frechen Serben!
CHOR DER SOLDATEN.
Wir schon immer furchtbar waren!
Und zu Scherben, Scherben, Scherben, schlagen wir die frechen Serben!
Und wir gerben, gerben, gerben ihnen s' Fell, bis dass sie sterben!
ihnen's Fell, bis dass sie sterben!
MASSAKROFF.
Und wir gerben, gerben, gerben ihnen s' Fell, bis dass sie sterben!
Meine schoene, hochverehrte Dame, Massakroff ist mein Name.
Wenn ich den Kerl massakrier, so kann ich nichts dafuer! Ha!
NADINA.
Weiss nicht, was das bezweckt!
Wer? Das ist ein Irrtum, wie mir scheint!
MASSAKROFF.
Hier hat sich der Wicht versteckt! Ein Feind!
NADINA.
Ich bin des grossen Helden Braut, der fest auf meine Treue baut!
Haett sich ein Feind hier breit gemacht, ich haett' ihn selber umgebracht!
MASSAKROFF.
Er schlich sich ein!
NADINA.
Ich sage nein, das muss ein Irrtum sein.
Ich bin des grossen Helden Braut, der fest auf meine Treue baut!
MASSAKROFF.
Ich kann nicht gehen, ich muss erst sehen, ob er nicht hier!
Wenn ich den Kerl massakrier, so kann ich nichts dafuer! Ha!
Denn Barbaren, ja Barbaren sind im Kriege die Bulgaren!
CHOR DER SOLDATEN.
Ja Barbaren sind im Kriege die Bulgaren!
Weil seit Jahren, Jahren, Jahren wir schon immer furchtbar waren!
MASSAKROFF.
Weil seit Jahren, Jahren, Jahren wir schon immer furchtbar waren!
CHOR DER SOLDATEN.
Wir schon immer furchtbar waren!
MASSAKROFF.
Aufgestellt! Abgezaehlt!
Sucht! Sucht!
CHOR DER SOLDATEN.
Eins! Zwei! Drei! Vier! Fuenf! Sechs! Sieben! Acht! Neun! Zehn! Elf! Zwoelf!
MASSAKROFF.
Sucht! Sucht, ihr muesst ihn finden!
BUMERLI.
O verflucht! O verflucht!
AURELIA.
Himmel, Hoelle, was ist das?
MASCHA.
Ist es Ernst oder ist es Spass?
AURELIA.
Ach mir ist's, als ob ich toll waer! Ein Revolver! Ein Revolver!
MASCHA.AURELIA.
Ach mir ist's, als ob ich toll waer! Ein Revolver! Ein Revolver!
MASSAKROFF.
Nun lasst mich seh'n, das Resultat, ob einer was gefunden hat !
Eins, zwei, drei, vier. Fuenf, sechs, sieben acht! Neun, zehn, elf, zwoelf!
4 SOLDATEN
Es ist leider Niemand hier! Er hat sich aus dem Staub gemacht! Keiner hier!
NADINA.
Dass Gott ihm helf'!
MASSAKROFF.
Unterm Bett, ha, unterm Bett!
AURELIA.
Dazu seid Ihr wohl doch zu fett!
NADINA.
Ich bitte sich nicht zu genieren, den Balcon zu inspizieren.
MASSAKROFF.
Ich werd' ihn massakrieren! Ha!
MASCHA.AURELIA.
Ei, ei, das intressiert mich sehr, wo kommt denn der Revolver her?
Sie hat bei sich den Mann versteckt, wer weiss, was sie damit bezweckt!
NADINA.
Gelingen wird mir dieser Streich!
BUMERLI.
Mein schoenes Kind, ich danke Euch!
MASCHA.AURELIA.
Es darf die Waffe keiner seh'n!
Sonst ist's um diesen Mann gesche'n!
Sonst ist's um diesen Mann gesche'n!
MASSAKROFF.
Verschwunden ist der Teufelskerl!
NADINA.
Sie muessen schon weiter marschieren, um ihn zu massakrieren!
Ha! (Massakroff copierend)
MASSAKROFF.
Verzeih'n Sie, wenn ich stoerte, ich war vielleicht zu kuehn!
Drum weiter auf die Suche! Kehrt Euch! Wir finden ihn!
Und zu Scherben, Scherben, Scherben schlagen wir die frechen Serben,
und wir gerben, gerben, gerben ihnen's Fell, bis dass sie sterben,
und wir gerben, gerben, gerben ihnen's Fell, bis dass sie sterben!
CHOR DER SOLDATEN.
Und zu Scherben! Die frechen Serben!
Und wir gerben, gerben, gerben ihnen's Fell, bis dass sie sterben,
und wir gerben, gerben, gerben ihnen's Fell, bis dass sie sterben!
MASCHA.AURELIA.
Ei, ei, das intressiert mich sehr, wo kommt denn der Revolver her?
Sie hat bei sich den Mann versteckt! Wer weiss, was sie damit bezweckt!
AURELIA.
Wo kommt denn der Revolver, der Revolve herr?
MASCHA.
Wo kommt denn der Revolver her,
der Revolver, der Revolver, der Revolver, der Revolver her?
AURELIA.
Der Revolver, der Revolver, der Revolver, der Revolver her?
Nr.6 Romanze und Szene.
Da! Probieren Sie, ob er Ihnen passt.
Es ist geradezu romantisch.
NADINA.MASCHA.AURELIA.
Drei Frauen sassen am Feuerherd in ihrer einsamen Huette,
NADINA.MASCHA.
da trat ein junger Schaeferbursh des Nachts in ihre Mitte.
NADINA.
Und als die Scheidestunde kam, und als der Schaefer Abschied nahm,
beim fruehen Moergengrauen,
NADINA.MASCHA.AURELIA.
da weinten die drei Frauen! Ach ja!
MASCHA.
Die erste sprach: Mein Lieber,
o bilde dir nichts ein, ich tat's aus Lanergweile, ich war zu oft allein!
Tira la la, tira la la verstehst du, aus Langerweile nur
Tira la la, dass Frauen viel allein sind, tira la la ist gegen die Natur!
AURELIA.
Die Zweite sprach: Wie schade, dass du von dannen ziehst,
doch bitt' ich dich sag' keinem, wo du gewesen bist!
Tira la la, tira la la sag' keinem, was heute Nacht gescheh'n!
Tira la la, denn es gibt Ehemaenner, tira la la, die keinen Spass versteh'n!
NADINA.
Die Dritte, die sprach gar nichts, damit ihr's alle wisst,
Sie sah dem jungen Schaefer, den jungen Schaefer und hat ihn stumm gekuest,
tira la la, tira la la sie kuesst' ihn auf seinen roten Mund,
tira la la, das war das schoene Ende, tira la la der schoenen Schaeferstund.'
NADINA.MASCHA.AURELIA.
Drei Frauen sassen am Feuerherd in ihrer einsamen Huette,
NADINA.MASCHA..
der Hausherr schwang im Feld sein Schwert nach alter Krieger Sitte!
MASCHA.
Und als vom Felde hiem er kam, er nicht's von jener Nacht vernahm.
NADINA.MASCHA.AURELIA.
Und hat auch nicht's erfahren, von ihr in spaetern Jahren. Ach ja!
MASCHA.
Er schlaeft!
AURELIA.
Er schlaeft!
NADINA.
Ein tiefer, tiefer Friede umspielt sein Antlitz wunderschoen!
Auch ich will schalafen, ich bin muede,d'rum lass uns jetzt zur Ruhe geh'n!
NADINA.MASCHA.AURELIA.
Ach ja!
AURELIA.
Tiralala,tiralala, wie schade, dass du von dannen ziehst.
Doch bitt' ich dich sag' keinem, wo du gewesen bist.
MASCHA.
Tiralala,tiralala, mein Lieber, o bilde dir nichts ein.
Tiralala ich tat's aus Langerweile tiralala, ich war zu oft allein.
NADINA.
Tiralala, tiralala tiralalala!
das war das schoene Ende tiralala der schoenen Schaeferstund'.
(Vorhang faellt langsam.)